Nachhaltigkeit – viel Arbeit, aber auch eine große Chance

Nachhaltigkeit ist eines der großen Themen unserer Zeit und betrifft auch immer mehr Unternehmen. Dabei ist es egal, welche Stakeholder betrachtet werden, fast alle haben Bedarf an Nachhaltigkeitsinformationen. Banken beziehen solche Werte vermehrt in ihre Risikoanalyse und damit in die Bewertung von Krediten mit ein. Private Kundinnen und Kunden wollen wissen, ob die Produkte oder Dienstleistungen nach gewissen Nachhaltigkeitsstandards hergestellt oder angeboten werden. Industriekunden wiederum brauchen Daten, wie bspw. Emissionsangaben, um diese ihren Produkten mit zurechnen zu können. (Neue) Mitarbeitende entscheiden sich, wenn sie die Wahl haben, schon heute eher für ein „nachhaltiges“ Unternehmen als Arbeitgeber bei einem ähnlichen Jobangebot.

Die vielen Stakeholder, mit ihren teilweise unterschiedlichen Ansprüchen an das Thema Nachhaltigkeit, haben es bisher für Unternehmen nicht einfach gemacht, immer die richtigen „Informationen“ für jeden zu liefern – auch wenn die meisten Unternehmen einen Nachhaltigkeitsbericht dafür veröffentlichen. Es gibt zwar anerkannte Standards, wie den Deutsche Nachhaltigkeitskodex (DNK) oder die Global Reporting Initiative (GRI), aber abgesehen von großen, kapitalmarktorientierten Unternehmen mit im Durchschnitt mehr als 500 Mitarbeitenden waren Unternehmen bisher nicht zur Abgabe von Nachhaltigkeitsinformationen verpflichtet. Zudem mussten sie sich an keinen Standard halten, sondern konnten ihren Nachhaltigkeitsbericht auch nur in Anlehnung an einen Standard oder ganz ohne Standard veröffentlichen. So gibt es zwar viele Nachhaltigkeitsberichte, diese sind aber für die Stakeholder nur sehr schwer miteinander zu vergleichen.

Dies ändert sich jetzt: Seit 2023 ist die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) mit den European Sustainability Reporting Standards (ESRS) schrittweise für immer mehr Unternehmen verpflichtend anzuwenden. In der nachfolgenden Tabelle (Eigene Darstellung in Anlehnung an: Directive - 2022/2464 - EN - CSRD Directive - EUR-Lex (europa.eu))sind die Zeiträume für die Umsetzungspflicht aufgeführt.


Geschäftsjahr

Berichtsjahr
Unternehmen
Kenngröße (zwei von drei erfüllt)
20242025Haftungsbeschränkte, kapitalmarktorientierte Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitenden (im Durchschnitt)
  • Bilanz ≥ 25 Mio. Euro
  • Umsatz ≥ 50 Mio. Euro
  • Ø 250 Mitarbeitende
20252026Haftungsbeschränkte Unternehmen, Kreditinstitute und Versicherungsunternehmen
  • Bilanz ≥ 25 Mio. Euro
  • Umsatz ≥ 50 Mio. Euro
  • Ø 250 Mitarbeitende
20262027Börsennotierte KMU, kleine und nicht komplexe Kreditinstitute, firmeneigene Versicherungsunternehmen
  • Bilanz > 450.000 Euro
  • Umsatz > 900.000 Euro
  • Ø > 10 Mitarbeitende
20282029Nicht-EU Unternehmen
  • Nettoumsatz > 150 Mio. Euro innerhalb der EU
  • Min. eine EU-Niederlassung oder EU-Tochter vorhanden ist


Allerdings werden zusätzlich auch mehr und mehr
kleine und mittelgroße Unternehmen Nachhaltigkeitsberichte erstellen müssen. Zum einen aufgrund ihrer Position innerhalb der Lieferkette, da große (verpflichtete) Unternehmen entlang ihrer gesamten Wertschöpfung berichten müssen und so Daten ihrer Zulieferer brauchen. Zum anderen aufgrund des gesteigerten Interesses der anderen Stakeholder an Nachhaltigkeitsinformationen, wie bereits beschrieben.

Die ESRS sollen dazu führen, dass die verpflichteten Unternehmen vergleichbare und transparente Nachhaltigkeitsinformationen veröffentlichen, die im Anschluss sogar von einem Wirtschaftsprüfer geprüft werden. Die Standards orientieren sich dabei an der „Dreifaltigkeit“ der Nachhaltigkeit: Umwelt, Soziales und Ökonomie. Bisher sind von der EU zwölf branchenunabhängige Standards veröffentlicht worden: zwei allgemeine, fünf Umwelt-, vier Sozial- und ein Governancestandard. Insgesamt gibt es damit mehr als 1.200 Datenpunkte, d. h. Fragen, die von den Unternehmen zu beantworten sind. Ob ein Unternehmen zu einem Standard Angaben machen muss, hängt von dessen Wesentlichkeit ab. Diese wird vorab durch eine Wesentlichkeitsanalyse ermittelt. Ein Thema gilt als wesentlich, wenn die Auswirkungen der eigenen Geschäftstätigkeit auf das Nachhaltigkeitsthema (Inside-Out-Perspektive) bzw. die finanziellen Auswirkungen der Nachhaltigkeitsthemen auf die eigene Geschäftsfähigkeit (Outside-In-Perspektive) als wesentlich eingestuft werden.

Die intensive Auseinandersetzung mit den verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen innerhalb der Nachhaltigkeitsberichterstattung kann dazu führen, dass im Unternehmen Anpassungen erforderlich werden. Um bei solchen Veränderungen auch alle Mitarbeitenden an Bord zu haben, lohnt es sich, die Mitarbeitenden für das Thema Nachhaltigkeit zu sensibilisieren:

  • Was hat es mit der Nachhaltigkeit auf sich?
  • Ist Nachhaltigkeit mehr als nur CO2 und Klimaschutz?
  • Was ist ökologische Nachhaltigkeit?
  • Was ist soziale Nachhaltigkeit?
  • Was ist ökonomische Nachhaltigkeit?
  • Warum geht das Thema Nachhaltigkeit jeden von uns etwas an?

Die Sensibilisierung für das Thema Nachhaltigkeit kann durch Workshops vor Ort stattfinden, die in der Regel aber sehr zeit- und kostenintensiv sind. Aus diesem Grund haben sich die DSN GROUP und die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Clostermann & Jasper Partnerschaft mbB zusammengetan, um für Sie die passenden eLearning-Kurse zu entwickeln. Das Ergebnis sind vier Module, die die oben gestellten Fragen beantworten und ein solides Basiswissen vermitteln.

eLearning-Kurse bieten im Vergleich zu einem Workshop den entscheidenden Vorteil, dass sich alle Mitarbeitenden eines Unternehmens die Lerninhalte in ihrem individuellen Tempo aneignen können und zwar dann, wenn es gerade zeitlich passt. So erreichen Sie in kürzester Zeit einen einheitlichen Wissenstand in Ihrem Unternehmen zu den wichtigsten Themen und Fragen der Nachhaltigkeit.

Nutzen Sie das Thema Nachhaltigkeit auch unabhängig von einer Berichterstattung als Chance, um innerhalb Ihres Unternehmens Prozesse der Optimierung und Modernisierung in Gang zu setzen und Teil einer für alle positiven Entwicklung zu sein.