Offener Karton aus dem bunte Dateiordner in alle Richtungen fliegen.

Alles Gute zum Geburtstag, SCORM!

eLearning hat in den letzten Jahren einen signifikanten Aufschwung erlebt. Eine der Schlüsseltechnologien, die dazu beigetragen haben, ist SCORM. In diesem Jahr stoßen wir an auf das 20-jährige Jubiläum der neuesten Version von SCORM. Lassen Sie uns eine Reise in die Vergangenheit machen, um einen wahren Pionier des eLearnings zu feiern.

Wie war das Leben vor SCORM?

Das Leben war hart für eLearning-Entwickler*innen. Kaum hatte man einen wunderbaren Kurs für ein gängiges Learning Management System (LMS) erstellt, kamen wenig später zehn neue Lernplattformen auf den Markt. In diesen funktionierten die Inhalte jedoch nicht mehr. Es war ein Albtraum für die kreativen Köpfe, die viel Liebe und Mühe in die Gestaltung Ihrer Kurse gesteckt haben.

Die Kursentwickler*innen brauchten einen Helden.

Die eLearning-Welt brauchte einen Helden, der die unterschiedlichen Kursinhalte und Lernplattformen miteinander vereint. Wie ein Übersetzer, der es Menschen mit unterschiedlichen Sprachen ermöglicht, einander zu verstehen. Ein einheitlicher Standard, der eine reibungslose Funktion der Kursmodule gewährleistet, ganz gleich wie exotisch die Systemumgebung ist, in dem sie abgespielt werden.

SCORM wurde geboren.

SCORM steht für "Sharable Content Object Reference Model", was so viel bedeutet wie "Referenzmodell für teilbares Lernmaterial". Bis heute stellt SCORM sicher, dass
a) Kursinhalte in allen LMS einheitlich dargestellt werden und
b) zuverlässig getrackt wird, ob ein Kurs bearbeitet worden ist oder nicht.
Es war also tatsächlich der Held auf den die Szene gewartet hatte. Endlich war es möglich, eLearning-Kurse ohne Kompatibilitätsprobleme für eine unbestimmte Vielzahl von LMS zu entwickeln.

Wie funktioniert das?

SCORM arbeitet mit zwei Hauptkomponenten:

  • dem Content Package und
  • dem LMS.

Das Content Package ist im Wesentlichen der Kursinhalt, sei es ein Video, ein Text oder ein interaktives Quiz. Das LMS ist die Plattform, auf der diese Inhalte abgespielt werden und das den Fortschritt der Lernenden überwacht.

SCORM integriert sich in diese beiden Komponenten, indem es Regeln festlegt, wie das LMS mit dem Content Package interagieren sollte. Zum Beispiel gibt SCORM dem LMS vor, wie es den Abschluss eines Moduls erkennen und speichern soll.

Alle guten Dinge sind zwei.

Wer sich intensiv mit dem Thema eLearning beschäftigt, wird früher oder später über die beiden Versionen SCORM 1.2 und SCORM 2004 stolpern.

SCORM 1.2, entwickelt im Jahr 2001, konzentriert sich auf die grundlegenden Funktionen, die für das Zusammenspiel zwischen Lernplattformen und Kursinhalten benötigt werden. Das drei Jahre später veröffentlichte SCORM 2004 bietet zusätzliche Anforderungen und ermöglicht unter anderem ein detaillierteres Tracking der Kursbearbeitung.

Es ist jedoch keinesfalls so, dass der neuere Standard den älteren vollständig ersetzt hat. Beide SCORM-Versionen haben ihre Vor- und Nachteile und existieren bis heute gleichberechtigt nebeneinander.

SCORM hat es immer noch drauf!

Auch 20 Jahre später spielt SCORM immer noch eine bedeutende Rolle im eLearning und das trotz zunehmender Konkurrenz. Neue Standards, wie xAPI, AICC oder IMS Global Learning Consortium rütteln mittlerweile am Thron. Ob jedoch einer der Neulinge in 20 Jahren ebenfalls auf eine derartige Erfolgsgeschichte zurückblicken können wird, bleibt abzuwarten.